Überblick
Harpagophytum procumbens (Burch.) D.C. ex Meissn, Afrikanische Teufelskralle
Pedaliaceae
Teufelskralle
Trampelklette
Wurzel

 

Teufelskralle wurde in der traditionellen afrikanischen Medizin zur Behandlung verschiedener Erkrankungen wie Husten, Durchfall, Verstopfung, Syphyllis oder Gonorrhoe eingesetzt. Die namibianischen Herero verwendeten auch einen Tee aus getrockneten Teufelskrallenwurzeln, um Schmerzen zu behandeln. Am Okawango wurden Teufelskrallenzubereitungen gegen Lumbago und Wunden eingesetzt. Eine weitere traditionelle Anwendung lokal angewandter Teufelskrallenzubereitungen war die Verwendung gegen Schmerzen bei der Geburt. Nach der Geburt wurde die Behandlung durch orale Gabe von gepulverten Teufelskrallenwurzeln fortgesetzt [1].

Die Entdecklung der Teufelskralle wird allgemein dem deutschen Siedler Hubertus Mehnert zugeschrieben [1]. Mehnert entdeckte wahrscheinlich die medizinische Anwendung der Pflanze, als er im zweiten Weltkrieg in einem Internierungslager festgehalten wurde (siehe auch den Eintrag zu Gottreich Hubertus Mehnert unter „Who is who“ in  www.namibiana.de). Seit diesen ersten Versuchen sind die Wurzeln der Teufelskralle zu einem wesentlichen Gegenstand der europäischen Phytotherapie geworden, insbesondere für die Behandlung der Osteoarthritis, rheumatischer Schmerzen und Rückenschmerzen.

Die ersten Bezüge auf die Verwendung wässriger Extrakte aus Harpagophytum gegen Arthritis gehen auf das Jahr 1958 zurück. Seither sind Teufelskrallenwurzelpulver, wässrige oder alkoholische Extrakte aus den Wurzeln fest in der europäischen traditionellen Medizin für die Behandlung von Osteoarthrose und Rückenschmerzen verankert [2, 3]. Die offiziell zugelassenen Anwendungsgebiete in Arzneimitteln sind zum Beispiel:

Unterstützende Behandlung von leichten Rücken-, Nacken- und Muskelschmerzen, Morgensteifigkeit sowie leichte Sehnen- und Gelenkschmerzen wie etwas in Knie, Hüfte oder Schultern, und rheumatische Bescherden. 

Referenzen

[1] Anon. (1996). Harpagophytum procumbens (Burchell) DC. ex Meisner subsp. procumbens. In: Eberhard v. Koenen: Heil- Gift- und essbare Pflanze in Namibia. Klaus Hess Verlag, Göttingen 1996, Edition Namibia, Vol. 2, p.126

[2] Vlachojannis J, Roufogalis BD, Chrubasik S. (2008). Systematic review on the safety of Harpagophytum preparations for osteoarthritic and low back pain. Phytotherapy Research 22(2):149-152.

[3] EMA: Final Community Herbal Monograph on Harpagphytum procumbens DC and/or Harpagophytum zeyheri DECNA, radix. EMEA, HMPC 251323/2006

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